Die südkoreanische Regisseurin Seollyeon Konwitschny-Lee wollte ursprünglich
Pianistin werden, entschied sich dann aber, Malerei und Kunstgeschichte
an der Ewha Universität in Seoul zu studieren. 2010 absolvierte sie
zusätzlich an der Freien Universität (FU) Berlin das Magister-Studium
der Kunstgeschichte und der Musikwissenschaft mit dem Schwerpunkt barockes
Bühnenbild und Partituranalyse. Parallel dazu vervollständigte sie ihre
theaterpraktische Ausbildung durch Regiehospitanzen und -assistenzen
u.a. bei Claus Guth, Andreas Homoki, Peter Konwitschny, Vera Nemirova,
Keith Warner an der Komischen Oper Berlin, der Deutschen Oper Berlin,
der Sächsischen Staatsoper Dresden, der Hamburgische Staatsoper sowie
Landestheater Linz. Von 2010 bis 2013 arbeitete sie als erste Spielleiterin
und Koordinatorin an der Koreanischen Nationaloper Seoul, wo sie 2013
Co-Regie bei der Neuinszenierung FALSTAFF von Verdi (Regie: Helmut Lohner)
übernahm.
Nach einem Forschungsaufenthalt in Italien im Rahmen des DAAD-Stipendiums
promovierte Seollyeon Konwitschny-Lee 2015 mit einer Arbeit zum barocken
Theater- und Festdekorateur Alessandro Mauro im Fachbereich der Kunstgeschichte
an der FU Berlin.
Seit 2015 hat Seollyeon Konwitschny-Lee eigene Inszenierungen u.a.
an der Oper Bonn, am Staatstheater Augsburg, im Immling Festival, am
Theater an der Rott in Eggenfelden, am T-Werk Potsdam und bei den Donaufestwochen
im Strudengau realisiert.
Ihr Regie-Debüt an der Oper Dortmund mit DIE WITWE DES SCHMETTERLINGS
von Isang Yun, gekoppelt mit GIANNI SCHICCHI von Puccini, in der Spielzeit
2020/21 wurde in folge der Corona-Pandemie gecancelt.
Sie hält regelmäßig Gastvorträge an den Universitäten Leipzig und
Wien. Für das Wintersemester 2018/19 wurde sie als Gastdozentin an der
Keio University Tokyo (Theatre Studies, Department of German Literature)
eingeladen.
In der Spielzeit 2022/23 übernimmt sie Regiemitarbeit der Neuproduktion
LA FORZA DEL DESTINO von Verdi (Regie: Peter Konwitschny) am Landestheater
Linz. Außerdem bereitet sie zurzeit ihre künftigen Projekte in Deutschland,
Griechenland und Südkorea vor.